Flucht nach Bremen
Nach dem von der Polizei kaum beachteten Frühstück der Geiselnehmer mit ihren Geiseln in einem Café im westfälischen Hagen geht die Flucht weiter.
Es geht nach Bremen, quer durch die Republik. Marion Löblich hat dort Verwandte.
In Bremen angekommen, lässt die Polizei auch die nächste Chance des Zugriffs verstreichen. Zeitweise sind die Geiseln allein im Fluchtwagen – Rösner und Löblich sind in Vegesack shoppen, Degowski steigt kurz aus, um sich an einer Hauswand zu erleichtern. Doch der Zugriff erfolgt nicht. Man geht aber davon aus, dass die Geiseln bald freigelassen werden.
Eine falsche Annahme.
Nur fünf der Geiseln wurden noch am Bremer Busbahnhof freigelassen.
Der Linienbus fährt ab
Nachdem die Geiselnehmer fünf Geiseln freigelassen haben, fahren Degowski, Rösner und Löblich im Bus mit den anderen 27 Geiseln auf die Autobahn 1 Richtung Nordosten.
An der Raststätte Grundbergsee lassen sie die beiden Bankangestellten, Geisel A. und Geisel B., frei – allerdings nur im Austausch gegen zwei Journalisten.
Hintergründe
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Akte: Bremer Untersuchungs-Auschuss
Im Rahmen eines Polizeilichen Untersuchungs-Auschusses hat das Land Bremen die Geiselnahme von Gladbeck aufgearbeitet. In dem internen Dokument wird deutlich, wie verheerend schlecht die Zusammenarbeit der Lagezentren der Polizei während der Geiselnahme war.
Kapitel 3 − Eskalation in Bremen
In Bremen ziehen dunkle Wolken auf. Nach Tagen mit strahlend
blauem Himmel ist es schon am Vormittag des 17. August drückend heiß und
schwül. Die Stadt scheint wie ausgestorben. Im Polizeihaus am Wall,
dem umfunktionierten Gefängnis aus der Gründerzeit zwischen Altstadt und
dem Szeneviertel Ostertor, sind die Straßen vereinsamt.
Ausführlich: Kapitel 3 zum Nachlesen.